Die Abwesenheit der zuständigen DGB-Gewerkschaft Ausbeuterischem Spargeln den Sarg zunageln!

Politik

In der Nähe von Bonn zeigt sich gerade, zu welchen Spargel-Spitzenleistungen das deutsche Agrarkapital in der Lage ist, und wer dafür den Buckel krumm zu machen hat.

Spargelernte in Deutschland (Symbolbild).
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Spargelernte in Deutschland (Symbolbild). Foto: AnRo0002 (PD)

21. Mai 2020
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Wer da noch Spargel aus deutschen Landen essen mag, soll es tun – ich nicht.

In Bornheim, NRW, im Lande des Lockerungsmeisters Laschet, müssen osteuropäische Arbeiter*innen einen Monat lang zum Lohn von 350 Euro (in Worten: dreihundertfünfzig) Spargel stechen, werden noch um diesen Hungerlohn betrogen, bekommen verschimmeltes Brot zu essen und leben in unzumutbaren Unterkünften.

Ein Streik der Arbeiter*innen dort wird inzwischen von der FAU unterstützt, für demnächst ist eine Solidaritätsdemonstration in Bonn angekündigt.

Kann es sein, dass die bisherige Abwesenheit der zuständigen DGB-Gewerkschaft etwas damit zu tun hat, dass der SPD-Ortsbürgermeister mit dem Betriebseigentümer freundschaftlich verbunden zu sein scheint?

Letzterem geht es nicht gut. Sein Laden steht unter Insolvenverwaltung. Nach einem Polizeieinsatz gegen die streikenden Kolleginnen und Kollegen bekundete dieser Insolvenzverwalter, wer weiter streike, bekomme auch das bisher verdiente Geld nicht mehr. Bei solchen unhaltbaren Auffassungen zum Arbeitsrecht wäre es an sich sinnvoll, dass sich der nächste Polizeieinsatz gegen ihn richtet – im Laschet-Land allerdings wohl zu schön, um wahr zu sein.

Detaillierte Informationen zu dem gesamten Vorgang und Hinweise auf die Bonner Solidaritätsdemonstration fasst das lowerclassmagazine zusammen: „Niedriglohn, Schimmelessen und Gesundheitsgefährdung: Erntearbeiter*innen im deutschen Agrarkapitalismus

Hans Christoph Stoodt